Tips & Tricks

  • Vibrationen

    Wer kennt sie nicht? Sie lösen jede Schraubverbindung, am Ende den ganzen Heli auf.

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Ein leidiges und viel diskutiertes Thema sind Vibrationen aller Art am Heli.
Es gibt soviele unterschiedliche Quellen, wie auch Beseitigungsmöglichkeiten dafür.

Unter Verdacht stehen sofort alle sich drehenden Teile. Im Grunde richtig. Doch oft sind es Ursachen, die nur sekundär zu den drehenden Teilen gehören.

Hauptquellen sind:

  • schlecht gewuchtete und beschädigte Blätter
  • schlecht eingestellter Spurlauf
  • schlecht eingestellte Blattwinkel (Blattwaage benutzen!)
  • schlecht eingestellte Paddelstange
  • CFK-Paddelstange!
  • schlecht eingestelltes Zahnflankenspiel am Hauptritzel
  • Spurlauf der Paddels
  • verbogene Wellen (Hauptwelle, Blattlager, Heckrotor)
  • verbogene Paddelstange
  • eierndes Hauptzahnrad
  • eierndes Heckantriebsrad
  • Dämpfungsgummis an den Blattlagern
  • zu stark gespannter Heckriemen
  • beschädigte Heckrotorblätter
  • lose Schrumpffolie auf den Blättern
  • lose Mechanik am Haupt- oder Heckrotor

Da steckt viel Arbeit dahinter! Besonders wenn zwei oder drei Störquellen zugleich vibrieren. (In diesem Fall sollten Sie nochmals mit Ihrer gewissenhaften Bauweise ins Gebet gehen...)

Zuerst habe ich die einstellbaren Störquellen in der Häufigkeit des Auftretens aufgeführt.

Nun folgt eine erfahrungsgemäße Einteilung nach Typ und Quelle:

Beim Anlaufen bis ca 10% Nenndrehzahl. Heftiges Schütteln auch beim Auslaufen des Rotors:

  • Hauptzahnrad
  • Spurlauf der Paddel
  • Unterschiedliche Längen an den Rotorgestängen
  • krumme Paddelstange

Finn.de

Bei Drehzahlen bis ca 25%. Das Chassis vibriert stark: Unterschiedliche Längen an den Rotorgestängen

  • Schlag in der Hauptwelle
  • große Unwucht der Rotorblätter
  • krumme Rotorblätter!
  • Schlag in der Blattlagerwelle


Bei Drehzahlen bis zum Schweben. Vibr. am Heck sichtbar: Heckrotor unwuchtig

  • Heckrotorwelle verbogen
  • Heckriemen zu stark gespannt


Bei Drehzahl bis zum Schweben. Vibr. am Chassis sichtbar: Dämpfungsgummis der Blattlagerwelle

  • Hauptzahnrad
  • Heckabtriebsrad am Hauptzahnrad (Spiel)
  • CFK-Paddelstange schwingt sich auf.
  • Spurlauf Hauptrotor (schlechter bei höherer Drehzahl)
  • Unwucht Hauptrotor (besser bei höherer Drehzahl)


Es sind wechselnde Geräusche zu hören:

  • lose Mechanikteile
  • lose Chassisteile
  • defekter Zahnriemen (Zahnausfall)


Ein gleichmäßiges ungewohntes Brummen:

  • die Heckrotorwelle ist verbogen
  • Heckrotorblatt beschädigt/Unwucht

A
Vor der Generaluntersuchung nehme die Rotorblätter ab.
Drehe von Hand den Rotor flott an und fühlemit der anderen Hand die Taumelscheibe an (Servos in Mittelstellung).
Nur bei korrekten Längen aller Steuerstangen und Hebel bleibt die TS absolut ruhig. Beseitige hier alle Fehler unter Zuhilfenahme einer Schieblehre. 0,5mm sind schon zuviel!

B
Stelle die Zahnflankenspiele -Motor und Heckantrieb neu ein.
Zustand des Heckriemens prüfen und Spannung nach Anleitung einstellen.
Kontrolle des Spurlaufes der Paddels. Ist eines verdreht? Ist der Abstand zur Rotormitte genau gleich (Schieblehre...) Ist die Paddelstange gar verbogen? CFK-Paddelstangen neigen zum Aufschwingen gerade bei höheren Drehzahlen!

Jetzt Kontrolle mit Motorleistung und festgesichertem Heli, ohne Rotorblätter. Langsam den ganzen Drehzahlbereich durchfahren.
Dabei auch den Heckrotor beobachten und den Spurlaufes der Paddels.

C
Du musst den Spurlauf der Rotorblätter neu einstellen.
Sind danach wieder Schwingungen da, die Blätter auswechseln.

D
Prüfe noch das Chassis auf Risse und lose Schrauben.
Prüfe die Servos und Servohebel.

E
Des weiteren gilt - bei Veränderungen der Flugeigenschaften, wie z.B. plötzliche Tendenz zum Rollen oder Nicken oder Gieren sofort landen und den Heli kontrollieren! Weiterfliegen und Unfall bauen ist dann schon Vorsatz!
Auch wenn der Heli ungewohnt schwammig auf die Steuerung reagiert - landen und alles kontrollieren!
Nach heftiger Bodenberührung das gesamten Chassis auf Bruchstellen kontrollieren - Risse können ebenfalls Ursache für Vibrationen sein.

Bitte arbeite die Liste Punkt für Punkt sorgfältig ab. Lasse keinen Punkt aus, auch wenndu die Störquelle für unwahrscheinlich erachtest. Du wirst einen ruhig fliegenden Heli als Resultat bekommen, der sekundenlang regungslos schweben kann, der sauber auf deine Kommandos reagiert und dir lange, unbeschwerde Flugzeiten garantiert.

Vibrationen müssen vor dem Fliegen beseitigt werden. Sie beschädigen Modell und Steuerung und können durch Aufschwingen den Heli in der Luft zerreissen. Ein einziger abgesprungener Kugelkopf lässt den Heli unkontrolliert abstürzen, mit allen Folgen...

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