Blade mQX - Test

  • Quadrokopter
    sind 'in'

    Eine feine Art zu fliegen
    - die eigene Drohne

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E-Flite trifft mit dem Quadrokopter "Blade mQX" eine große Lücke zwischen den kostspieligen Mikrokoptern im Selbstbau und dem Wunsch nach einem preiswerten Fertigmodell mit Fluggarantie und einem großen Funfaktor. Wir haben ihn für euch getestet:

Einkauf
Der Blade mQX wurde per Internet bestellt: QUADROCOPTER BLADE NANO QX RTF

Umfang der LieferungBlade in a box
Das Packet enthielt die eigentliche Box mit dem Blade mQX. Diese Box mit Henkel ist zugleich Transport- und Aufbewahrungstresor.
Darin waren der quadrokopter, eine ausführliche Anleitung, das Ladegerät für den mitgelieferten Akku, ein Netzteil, eine Packung mit Werkzeug und vier Ersatzpropeller.

Vorbereitung
Der Blade mQX ist komplett zusammengebaut und eingeflogen. Es muss nur der Akku geladen werden.
Die beiliegende Ladestation lädt den Akku in einer Stunde auf. Für Vielflieger rate ich zu drei Akkus. Dann kann fast pausenlos geflogen werden.

BnF - Bindvorgang an den Sender
Eine kurze Sichtkontrolle zeigt den Blade mQX flugbereit. Zuvor muss der Sender mit dem Blade bekannt gemacht werden: "Bind and Fly" Im Kopter ist bereits ein Spectrum© DSM2-Empfänger eingebaut. Dieser muss mit dem Spectrum©- Sender 'gebunden' werden. Dazu kommt der Flugakku unten in den Akkuschacht des Kopters, worauf dieser blau blinkt. Danach den Sender einschalten und dabei dessen Bind-Taste gedrückt halten. Nach einigen Sekunden wechselt der Blade zu Dauer-Blau und ist mit dem Sender verheiratet. Hier kam ein MX-22 Sender mit Spectrum-Modul zum Einsatz. Das klappte in der beschriebenen Weise auf Anhieb.

Fliegen
Vor den Start nochmals kurz umsehen: Zuerst den Sender einschalten, dann erst den Balde mQX. Nach ein paar Sekunden Ruhe ist die Elektronik startbereit und reagiert auf den Pitchhebel.

Der Start gelingt mit etwas feinfühligem Gasgeben von jeder Fläche. Gerne auch aus der Hand.
Bereits beim ersten Flug ist man von der enormen Eigenstabilität überrascht. Diese ist quadrokoptertypisch. Erstaunlich, was die kleine Platine unter der Haube zu leisten vermag. Ich fliege auch große Mikrokopter mit allen möglichen Gyros und Stabilisatoren, doch der Kleine hier ist da sehr nahe dran. Sauber steht er in der Luft und das Fliegen ist auf einmal so easy. Er reagiert absolut korrekt auf die Steuerung und kommt aus jeder Schräglage zurück in den Schwebeflug. Kreisen, Achter fliegen und Nasenschweben? Hier ist das ideale Trainingsgerät.
Draußen fliegen: Nur hier kommen die Eigenheiten des Blade mQX zum Vorschein. Die Fluglageelektronik leistet saubere Arbeit. Der Kopter kann nun flott durch den Garten surren und ist dabei auch erstaunlich schnell zu fliegen. Hohe Kurven in großer Schräglage sind ein Kinderspiel. Wie man fliegt ist egal. Man kann das "Heck" immer zu sich zeigen lassen, oder ordentlich mit Nase voraus. Beim scharfen Steigen zeigen sich erste Schwächen. Der Kopter bricht da gerne mal aus. Bei Vollast ist wohl die Bandbreite der Regelung erschöpft. Auch das schnelle, steile Sinken läßt den Kopter im eigenen Vortexwirbel verzeifeln. Da schüttelt er sich mehr als heftig. Besser ist dabei das Vorwärtsfliegen wie beim Flächenmodell. Bei Pirouetten verlässt er auch gerne die Position. Erstaunlich ist die Präzision mit der geflogen werden kann. Zusammen mit der schnellen Reaktion auf die Steuerbefehle läßt sich mit dem Blade mQX jeder Winkel und jede Lücke durchfliegen. Mit einer angebrachten KeyCam gibt das wunderbare Flugaufnahmen!
Über die mechanische Stabilität kann man nur staunen. Der Kopter ist so leicht, dass er aus jeder Höhe nahezu unbeschadet auf einen Rasen klatschen kann. Das Streifen einer Wand mit den Propellern endet auch am Boden. Aber die Frisur hält. In der Küche mit laufenden Motoren unter einen Stuhl crashen? Kein Schaden! Die vier beiliegenden Ersatzpropeller dienen eher zur Beruhigung. Die Möglichkeiten Loopings (besser Übeschläge) und Rollen zu fliegen gibt es. Allerdings nur unter großem Höhenverlust. Diesen sollte man unbedingt einkalkulieren.
Die Flugzeit mit einer Akkuladung liegt bei 8-9 Minuten, je nach Art der Manöver. Das ist enorm lange für einen Quadrokopter. Der 1S-Akku hat 500mAh.

Robust

Am Blade mQX zeigen sich direkt nach der Landung keine erwärmten Bauteile. Die Auslegung der Elektronik ist also gut gewählt. Vorsicht bei Landungen im nassen Gras. Das Modell ist unten offen und nasse Halme könnten die Platine bewässern. Hier besser gleich den Akku abziehen und die Platine trocknen lassen. Das Chassis ist aus Carbon und übersteht jeden 'normalen' Absturz mit abgeschalteten Motoren. Die Propeller sind nach vielen Flügen etwas verkratzt, aber nicht beschädigt.

Landen...Blade
Es gibt für den Blade mQX zwei grundlegende Arten zu Landen:
Die normale, gesteuerte gelingt immer.

Die zweite Art zu Landen ist die Notlandung. In jeder Situation in der ein Anschlagen eines Propellers droht, nimmt man sofort das Gas ganz heraus. Dann segeln 50g zu Boden. Da entstehen mit der Zeit vielleicht ein paar kleine Kratzer - mehr nicht.
Sollte der Aufschlag heftig gewesen sein, oder der Kopter danach nicht mehr fliegen, Akku abziehen und alle beweglichen Teile einer Prüfung unterziehen.

Verschleiß
Nach 20 Akkus zeigen sich am Blade mQX noch keine Verschleißerscheinungen. Es waren sicher auch einige 'Notlandungen' vorgekommen. Das führte lediglich zu kleinen Kratzern. Es wurde weder Öl noch Fett irgendwohin gemacht.

Ersatzteile
Dem Blade mQX liegen einige Ersatzteile bei. Es dürften wohl die gebräuchlichsten sein:
- 4 Propeller (2 weiße, 2 schwarze
Bei Alb-Modelltechnik waren alle weiteren Ersatzteile sofort lieferbar.

Papiere
Erfreulicherweise liegen sehr ausführliche Betriebanweisungen in deutsch und englisch bei. Diese enthalten neben den guten Anleitungen und Stücklisten die erforderlichen Sicherheithinweise und Konformitätserklärungen nach EN.

Garantie
für Deutschland werden sechs Monate Garantie und 18 Monate Gewährleistung nach der Garantiezeit gegeben. Die Garantieabwicklung ist eindeutig beschrieben. Also Rechnung gut aufheben!

Fazit
Mit dem Blade mQX ist E-flite ein weiterer großer Wurf nach gelungen. Die hervorragenden Flugeigenschaften machen daraus ein Modell das einen hohen Spaßfaktor besitzt und zugleich Luftaufnahmen mit einer (nicht enthaltenen) KeyCam ermöglicht. Die Flugleistungen gehen weit über die Erwartungen des Testers hinaus. Mit diesem Modell können auch die grundlegenden Übungen des Helifliegens erlernt werden.

Die Ergebnisse in Schulnoten sind:

  • 1 für Verkaufsabwicklung und Lieferzeit
  • 1 für Umfang / Vollständigkeit der Lieferung
  • 1 für Startverhalten
  • 1 für Flugverhalten / Handling
  • 1 für Schwebeflug
  • 1 für Rundflug
  • 1 für Dauer
  • 3 für Leichter Kunstflug
  • 1 für Landen / Bodeneffekt
  • 1 für Verschleiß
  • 1 für Ersatzteilbeschaffung / Verfügbarkeit / Lieferzeit
  • 1 für Konformitätserklärung, CE-Zeichen, Zulassung der Empfänger


Das ergibt unterm Strich eine 1,1. Diese hat sich E-flite mit diesem Gerät verdient!