LiPo-Akku 2

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    Weiter geht es mit Wissenswertes zum richtigen Umgang und Laden unserer LiPo-Akkus

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Berechnung der maximalen Flugzeit lipo

Nun können ein wenig rechnen und stellen fest, das wir von der empfohlenen Maximalentladung von 80% bei einem 2200mA-Akku (80%= 1760mA) noch 528mA hätten verfliegen können. Für 5:30 Minuten haben wir 1232mA verbraucht, pro Flugminute ca. 224mA. Wir dürfen mit diesem Akku die nächste Zeit bei gleichem Flugstil 7:15 Minuten fliegen!

 

 

 

 

Buchführung lohnt sich
Das Heft zeigt uns nicht nur jederzeit den Zustand unserer Akkus, sondern auch die mit der Zeit nachlassende Leistungsfähigkeit.
Aus dem abgelesenen Spannungen kann man sich auch eine Tabelle anfertigen (siehe Tabelle unten) um so auf dem Flugfeld die Restkapazität eines bereits benutzten Akkus zu bestimmen.
Diese Tabelle ist ein grober Anhaltspunkt und für jeden Akku einzeln anzulegen. Sie verändert sich etwas mit dem Alter des Akkus.
Hat man mehrere gleiche LiPos im Einsatz, so ist es hilfreich diese reihum zu verwenden. Nach jedem Flug einen Strich mit Permanentschreiber aufs Gehäuse gemacht hilft uns dabei.
Die obige Rechnung könnte auch genauer gemacht werden. Aber so enthält sie einen Sicherheits-Spielraum, der unseren LiPos entgegen kommt.

Wann ist mein LiPo unbrauchbar?
Es gibt tote und scheintote LiPo-Akkus ;-) Nach Tiefentladung einer oder mehrerer Zellen möchte das Ladegerät nicht mehr starten und bricht ab. Mit einem herkömmlichen Ladegerät kann man versuchen die einzelnen Zellen etwas "anzuladen". Dabei besondere Vorsicht und nicht mehr als mit 1A laden. Sobald die Zelle über 3,8 Volt erreicht hat ist sie mit dem LiPo-Lader weiter zu laden!

Ganz tote LiPos reagieren nicht mehr auf das Anladen. Sie haben häufig aufgeblähte Verpackungen und riechen u.U süsslich. Das passiert durch hohe Entladetröme bei fast leergeflogenem Akku. Das Elektrolyt verkocht und setzt aromatisch riechende Dämpfe und auch CO² frei. Diese LiPos sind eine potentielle Zeitbombe. Sie können sich ohne weitere Vorwarnung entzünden! Auch eine beschädigte, undichte Ummantelung ist Grund für einen Brand, da Sauerstoff an das Innere gelangt und dieses heftig oxydieren kann. 

Durch Absturz beschädigte, oder verbogene LiPo-Akkus sind mit Vorsicht zu behandeln. Innere Kurzschlüsse sind jederzeit möglich und können den Akku in Brand setzen. Hier empfehle ich eine Totalentladung an einer 12V Halogenbirne und die sachgerechte Entsorgung über den Batterie-Sondermüll.

Bitte nie einen LiPo-Akku zerlegen! Er enthält u.a. Lithium-Kobaltoxid (LiCoO2), Grafit, Lithium- Fluorphosphat und Ethylendicarbonat. Keiner dieser Stoffe sollte an, oder in unsere Körper gelangen!
Bei Kontakt mit diesen Stoffen sofort und gründlich die Hautstellen reinigen.

Grundsätzliches zum Aufbau des LiPo-Akku

Eine Zelle hat eine Normalspannung von 3,7 Volt. Demnach erhöht sich die Akkuspannung mit jeder weiteren Zelle um 3,7 Volt: 3,7 - 7,4 - 11,1 - 14,8 - 18,5 - 22,2 und so weiter.
Die Anzahl der Zellen werden mit einem "S" gekennzeichnet: 1S - 2S - 3S ...
Werden im Akkupack Zellen parallel geschaltet werden diese "Packs" mit P(Anzahl Zellen) gekennzeichnet: 1P - 2P ...
Ein Akku mit 3 Zellen á 1000mA in normaler Reihenschaltung wäre dann: "11,1V 1000mA 3S1P" Der Akku unten auf dem Schema ist ein 6S1P mit 22,2V

 

 

Das Laden mit Balancer

Jede Zelle im Akkupack muss exakt gleiche Spannung haben. Beim Entladen entstandene Unterschiede können wärend des Aufladens durch einen Balancer ausgeglichen werden. Der Balancer wird die Zelle mit der niedrigsten Spannung zum Angleichen öfters mit Ladeimpulse versorgen als die anderen Zellen.
Dazu muss der Akku mit dem kleinen zusätzlichen Balancestecker angeschlossen werden. Die Ladegeräte haben entweder ein extra Steckerboard, oder eine breite Steckbuchse in die mehrere Größen passen. Achte aber darauf, dass der schwarze Minuspol des Akku-Balancesteckers an der gekennzeichneten Stelle steckt.
Nun wird jede Zelle vom Gerät separat mit der richtigen Ladespannung versorgt. Zugleich überwacht der Balancer die Ladeschlussspannung jeder Einzelzelle und schaltet beim Erreichen von 4,20 Volt das Laden ab.

Ohne Balancer zu laden ist auf Dauer für den LiPo schädlich. Sobald eine Zelle nicht mehr die Ladeschlussspannung erreicht werden alle anderen Zellen überladen. Nach wenigen Ladungen sind dann die Zellen defekt und verlieren ihre Kapazität. Durch das Überladen können Überhitzung weitere Schäden verursachen.

Auf der Grafik ist ein 6S1P LiPo über einen Balancer am Ladegerät angeschlossen. Am Lader ist die korrekte Zellenzahl eingestellt und der Akku ist fast voll.

mp